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Ars Audiendi ~ Musikhören als schöpferische und heilende Kunst
Die Heilkunst des Hörens

Komponisten: Fortsetzung zu Mozart

 

Mozart als KnabeWer war Mozart ?
Unerklärlich, widersprüchlich, unfassbar vielgestaltig und dauernd unterwegs, ein rastlos schöpferisches Genie, und: ein Liebender. Sein früher Tod wirkt in der Biographie wie die in eine Stretta mündende dramatisch inszenierte Oper (Stretta = verengende und beschleunigende Schlussphase).

Mozarts Geheimnis ist seine vollgestaltig ausgeprägte Kraft des Herzens. “Das Herz adelt den Menschen. Und wenn ich schon kein Graf bin, so habe ich doch vielleicht mehr Ehre im Leib als mancher Graf”, schrieb er am 20. Juni 1781. Mozart fragte als Wunderkind bei Hofe die Anwesenden zuerst, ob sie ihn wirklich liebten. Erst wenn sie ihm dies versicherten, war er bereit zu spielen. Dieses Geheimnis setzt sich bis heute fort: Wer ihn liebt, dem eröffnet er in seiner Musik den Himmel und lässt ihn mit Engeln in einem Raum sein. -
      Apropos Engel: Von dem Theologen Karl Barth stammt der häufig zitierte Ausspruch:
“Ich bin nicht sicher, ob die Engel, wenn sie im Lobe Gottes begriffen sind, gerade Bach spielen... Ich bin aber sicher, daß sie, wenn sie unter sich sind, Mozart spielen und daß ihnen dann der liebe Gott besonders gerne zuhört.”

      Für die praktischen Dinge des Lebens war Mozart nicht so begabt: “Er ist unbewandert in den Mitteln, die zum Erfolg führen könnten. Um hier durchzudringen, muss man schlau sein... Ich wünschte ihm halb soviel Talent, aber dafür doppelt soviel Gewandtheit.... Hierzulande verstehn die meisten nichts von Musik”, so schrieb ein Monsieur Grimm aus Paris an Vater Leopold, als der 22jährige Mozart allein mit seiner Mutter in Paris weilte, auf der Suche nach einer Anstellung...

      Mozart als freischaffender KünstlerDem Tod gegenüber entwickelte Mozart eine abgeklärte Haltung, die aufhorchen lässt. Zwei Monate vor dem Tod des Vaters schreibt er diesem die berühmt gewordenen Sätze:  “Da der Tod, um es genau zu nehmen, der wahre Endzweck unseres Lebens ist, so habe ich mich seit ein paar Jahren mit diesem wahren, besten Freunde des Menschen so bekannt gemacht (Anmerkung: siehe A-Dur Klavierkonzert Nr.23 K488, 2. Satz), daß sein Bild nicht allein nichts Schreckendes mehr für mich hat, sondern recht viel Beruhigendes und Tröstendes. Und ich danke meinem Gott, daß Er mir das Glück vergönnt hat, mir die Gelegenheit zu verschaffen, ihn als den Schlüssel unserer wahren Glückseligkeit kennen zu lernen.  Ich lege mich nie zu Bette, ohne zu bedenken, daß ich vielleicht  so jung als ich bin  den andern Tag nicht mehr sein werde. Und es wird doch kein Mensch von allen die mich kennen sagen können, daß ich im Umgang mürrisch oder traurig wäre! Und für diese Glückseligkeit danke ich alle Tage meinem Schöpfer und wünsche sie von Herzen Jedem meiner Mitmenschen.”
(Brief 4. April 1787)


Stimmen über Mozart
“Wer ihn auch nur ein bisschen entdeckt hat und dann von ihm zu reden versucht, kommt leicht in ein scheinbar überschwengliches Stammeln”
, sagt
Karl Barth, der große evangelische Theologe. “Ich habe zu bekennen, so Karl Barth weiter, dass ich  dank der nicht genug zu preisenden Erfindung des Grammophons  seit Jahren und Jahren jeden Morgen zuerst Mozart höre und mich dann erst (von der Tageszeitung nicht zu reden) der Dogmatik zuwende. Ich habe sogar zu bekennen, dass ich, wenn ich je in den Himmel kommen sollte, mich dort zunächst nach Mozart  und dann erst nach Augustinus und Thomas, nach Luther, Calvin und Schleiermacher erkundigen würde.”
(in: Karl Barth, W.A. Mozart, 1956/ Theologischer Verlag Zürich,12. Auflage 1987, S.16).

Der Philosoph und Theologe Sören Kierkegaard “hat einmal gedroht, er werde die ganze Geistlichkeit vom Küster bis zum Konsistorium in Bewegung setzen, um sie zu der Anerkennung zu veranlassen, dass unter allen großen Männern Mozart zuoberst stehe -, widrigen Falles er austreten, sich von ihrem Glauben scheiden und eine Sekte gründen werde, die nicht bloß Mozart am höchsten verehrt, sondern überhaupt nur ihn verehrt.”
(in: Karl Barth, W.A. Mozart, 1956/ Theologischer Verlag Zürich,12. Auflage 1987, S.16).

Hermann Hesse drückt es in einer Tagebuchnotiz November 1920 so aus: “Über diesen Tag, über diese Seite meiner bunten Lebensblätter möchte ich ein Wort schreiben, ein Wort wie “Welt” oder “Sonne”, ein Wort voll Magie, voll Klang, voll Fülle, voller als voll, reicher als reich, ein Wort mit der Bedeutung vollkommener Erfüllung, vollkommenen Wissens. Da fällt mir das Wort ein, das magische Wort für diesen Tag, ich schreibe es groß über das Blatt: MOZART. Das bedeutet: die Welt hat einen Sinn, und er ist uns erspürbar im Gleichnis der Musik.” (Hermann Hesse, Musik, Suhrkamp TB S.150)

Der Komponist
Rossini: “Die Deutschen sind von jeher die großen Harmoniker, wir Italiener die großen Melodiker in der Tonkunst gewesen. Seitdem sie im Norden aber Mozart hervorgebracht haben, sind wir Südländer auf unserem eigenen Feld geschlagen Denn dieser Mann erhebt sich über beide Nationen: Er vereinigt mit dem ganzen Zauber der Cantilene Italiens die ganze Gemütstiefe Deutschlands, wie sie in der so genial und reich entwickelten Harmonie seiner zusammenwirkenden Stimmen hervortritt.” (in einem Gespräch mit Emil Naumann 1867, in rororo Bildmonographie Mozart 1990 S.160)

“Mozart ist der kühnste Neuerer, den es je gegeben hat. Er war der fortschrittlichste Musiker, der je gelebt hat. Denn er hat wirklich etwas ganz Neues, Unerhörtes in die musikalische Kunst gebracht: Er hat die einzelnen Instrumente des Orchesters sprechen gelehrt, er hat ihnen Seele gegeben  mit einem Wort: durch Mozart ist die Musik in einem gewissen Sinne erst entdeckt worden.”
(Felix Mottl zu Mozarts 100. Todestag 1891)
 


Dazu
Mozart selbst, in einem Brief vom 8. November 1777 aus Mannheim an den Vater:
“Ich kann nicht poetisch schreiben; ich bin kein Dichter. Ich kann die Redensarten nicht so günstig mitteilen, dass sie Schatten und Licht geben; ich bin kein Maler; ich kann sogar durchs Deuten und durch Pantomime meine Stimmungen und Gedanken nicht ausdrücken; ich bin kein Tänzer; ich kann es aber durch Töne:  ich bin ein Musiker.”

 

Weiter geht´s mit Mozart´s Werk....


 

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Zuletzt bearbeitet am: Montag, 31. Januar 2022  


 

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Ars Audiendi, die Heilkunst des Hörens. Bewusstes Musikhören ist ein initiatischer Weg zum Wesen, zur Essenz.
Der initiatische Weg erweitert Wahrnehmung und Bewusstsein. Er führt sowohl zum transzendenten Wesen der Musik, als auch zum eigenen lichtvollen Wesenskern. Große, inspirierte Musik ist eine geistige Matrix, die Informationen für die neue Zeit vermittelt.